Es gibt verschiedene Faktoren, kontrollierbare und unkontrollierbare, die sich direkt auf die Lebensdauer eines Motorradreifens auswirken können. Hier sind die Details:
KONTROLLIERBARE FAKTOREN
REIFENDRUCK
Ein Reifen mit zu hohem oder zu niedrigem Luftdruck nutzt sich schneller ab. Wenn Ihr Motorrad länger als einen Monat stillsteht, sollten Sie vorher den Reifendruck erhöhen. Andernfalls können sich die Reifen unter dem Gewicht der Maschine verformen. Es ist auch ratsam, die Maschine regelmäßig zu bewegen, damit der Kontaktbereich des Reifens mit dem Boden nicht immer gleich ist.
Achtung: Setzen Sie niemals eine schwere Ventilkappe auf! Mit der Zentrifugalkraft könnte letztere beschädigt, oder noch schlimmer, abgerissen werden.
BREMSEN VERSUS BESCHLEUNIGEN
Die Häufigkeit der Brems- und Beschleunigungsphasen spielt beim Verschleiß von Motorradreifen eine wichtige Rolle. Gleiches gilt für das Bremsen bei hohen Geschwindigkeiten. Sehr sportliches Fahren führt zu Erhöhung der auf den Reifen ausgeübten Belastungen, was in der Beschleunigung des Verschleißes und der Verkürzung der Lebensdauer resultiert.
DIE BELADUNG
Jedes Motorrad ist auf eine maximale Zuladung begrenzt (siehe Bedienungsanleitung Ihrer Maschine). Wenn dies Zuladung den vom Hersteller angegebenen Schwellenwert überschreitet, nutzen sich die Reifen wesentlich schneller ab.
Um Ihnen eine Vorstellung zu geben, eine Überlastung von 20% führt zu einer Beschleunigung des Reifenverschleißes von etwa 30%!
DIE GESCHWINDIGKEIT
Der Abrieb des Gummis ist proportional zur Geschwindigkeit, mit der Sie fahren. Darüber hinaus nutzt sich die Karkasse tendenziell schneller ab, wenn Sie mit hoher Geschwindigkeit unterwegs sind.
DIE FEDERUNG
Eine schlechte Wartung/Einstellung der Federung kann zu vorzeitigem Verschleiß Ihrer Motorrad- oder Rollerreifen führen. Die Rolle der Federung ist von entscheidender Bedeutung, da sie für einen guten Kontakt zwischen Reifen und Straße sorgt. Im Zweifelsfall konsultieren Sie das Benutzerhandbuch Ihres Fahrzeugs, um mehr über die richtige Konfiguration zu erfahren!
DIE ART DES GUMMIS
Wie am Anfang dieses Leitfadens aufgeführt, kann die Art des Gummis auch die Lebensdauer eines Motorradreifens (und damit dessen Verschleiß) beeinflussen.
UNKONTROLLIERBARE FAKTOREN
DIE TEMPERATUR
Hohe Temperaturen und UV-Strahlen beschleunigen die Oxidation des Reifengummis. Wie Sie wissen, dehnt sich die Luft im Reifen bei Hitze aus. Im Falle eines Überdrucks kann dieses Phänomen die Reifenkarkasse beschädigen oder Risse im Gummi verursachen (insbesondere an den Seitenwänden). Das Risiko vom Reißen oder sogar Platzen des Reifens vervielfacht sich dadurch.
FAHRBAHNOBERFLÄCHE
Ihre Reifen nutzen sich auch unterschiedlich schnell ab, je nachdem auf welcher Fahrbahnoberfläche Sie fahren. Die Abriebeigenschaften unterscheiden sich je nach Region oder Rennstrecke.
Bitte beachten Sie: Mechanische Fehler können auch zu vorzeitigem Verschleiß Ihrer Reifen führen. Hier sind einige Beispiele :
- Defekte Luftkammer
- Verformte oder verschleierte Räder
- Falsch ausgerichtete Bremsen
- Abgenutzte Stoßdämpfer
- Zu viel Spiel im Lenkkopflager
- Schlecht ausgewuchtete Reifen
- Probleme mit dem Radlager
Sources : Michelin / TNPF